verlassen
Im Juli 1914 gründete ein grosszügiger Herr die Stiftung Elisabethenheim und schenkte dem Kinderfürsorgeamt der Stadt Zürich ein einfach eingerichtetes, aber geräumiges Gebäude mit dreizehn Zimmern und etwas Land. Das Heim diente der Betreuung von 25 hilfsbedürftigen Kindern aus dem ganzen Kanton Zürich. Im Jahr 1972 wurde beschlossen, das Kinderheim zu schliessen und die Liegenschaft zu verkaufen.
Dann wurde es still um das Anwesen. 1994 soll ein älterer Millionär das Anwesen einer Dame, die mir nur als M.W. bekannt ist, geschenkt haben. Die beiden lebten dort ein Jahr lang zusammen, bis der Hausherr mit lebensbedrohlichen Wunden und Unterernährung ins Krankenhaus eingeliefert wurde und starb. Danach betrieb M.W. in dem Haus eine Hundezucht. 66 Hunde wurden ihr weggenommen, die meisten von ihnen verwahrlost, schlecht ernährt oder krank. Seit 2006 ist M.W. verschwunden und unauffindbar. Seitdem gehen Menschen, Tiere und Natur in dem Haus ein und aus. Nun droht ein ehemaliges Kinderheim und stolzer Wohnsitz zu verfallen - der vor allem einst so großzügigen Zwecken diente.
persönliches Projekt
Dokumentarfotografie, Archiv
Mai 2022